Horst Gauss

Mein ehemaliger Schützling Kavin Gebhard

Ab August 2002 trainerten Kavin Gebhard und ich zusammen. Ich war auf ihn aufmerksam geworden, als er 2 Jahre zuvor bei einem Bundesligakampf meines CSC gegen Magdeburg den amtierenden Deutschen Mittelgewichts - Meister Harald Geisler schlug. Seine Bewegungstalent und seine Technik gefielen mir. Solche Boxer trainiere ich besonders gern. Wir hatten das klare Ziel vor Augen, die Deutsche Meisterschaft der Amateurboxer zu erringen. In einem furiosen Kampf in Bad Wildungen gegen den Favoriten wurde Kavin Hesenmeister im Halbschwergewicht. Bei den nSüdwestdeutschen Meisterschaften wurde er stark benachteiligt und so sahen wir keine Pespektive mehr im Amateurlager. Da auch ich mich mit dem Präsidenten Gerd Graf hoffnungslos überworfen hatte, fiel mir der Wechsel ins Profilager nicht schwer. Ich versuchte Kavin im Sauerlandstall unterzubringen, was jedoch nicht gelang. Startrainer Ulli Wegener zog damals die Gebrüder Abraham Kavin vor. Nach dem zweiten Profikampf bekamen wir durch Manager Ebby Thust einen "Traumvertrag" mit der Firma "Aura", die neu ins Boxgeschäft einstieg. Dieser Vertrag war noch besser, als ihn damals Henry Maske erhielt. Doch das Glück hielt nur einige Monate. Kavin wurde gedrängelt und gequält, ihm wurden unerträgliche Auflagen gemacht, sodaß wir den Vertrag kündigten. Das war natürlich aus der damaligen Sicht gesehen ein großer Fehler. Doch heute, nachdem man weiß, wie "Aura" sich von seinen Boxern trennte, war es zumindest keine falsche Entscheidung. Trotz allem war der Vertragsabschluss eine Meisterleistung von Ebby Thust gewesen, der dann auch weiterhin das Managementvon Kavin, zusammen mit mir betrieb.

Nach Siegen in Berlin und Madrid kam dann die Trennung von Aura und ab Januar 2004 war ich wieder alleiniger Manager und Trainer. Nach einem ko-Sieg in Koblenz gegen den bestimmt nicht schlechten Florin Chidici begann Kavins Leidensweg. Eine langwierige Ellenbogenverletzung mit anschließender Operation, wobei viele freie Gelenkkörper entfernt werden mussten, warf ihn aus der Bahn, Auch für mich war ein weiteres alleiniges Management finanziell nicht mehr tragbar und so ebnete Ebby Thust ein weiteres Mal den Weg zu "Aura", diesmal aber mit einem kleinen Vertrag . Kavin musste nach Köln umziehen und fühlte sich in der dortigen Umgebung überhaupt nicht wohl. Der endgültige Bruch mit "Aura" kam dann im Dezmber 2004, als "Aura" aus dem Boxgeschäft ausstieg und alle "Aura-Fighter" auf der Straße lagen. Ab Januar 2005 quälte sich Kavin mit einer Verletzung der rechten Schlaghand herum. Diese Verletzung war Kavin sehr zurück. Denn nach 6-wöchiger ergebnisloser Behandlung, musste letztendlich doch operiert werden und Kavin konnte wiederum nicht trainieren, geschweige denn boxen. Für mich war die Situation sehr angespannt, denn ich konnte Kavin finanziell leider nicht mehr unterstützen. Zu lange dauerte die Genesungsphase. Es folgte ein Wechsel zum Wicking-Boxteam nach Berlin, wo Kavin dann im Jahr 2006 2 Kämpfe erfolgreich bestritt. Doch stimmte die Chemie nicht und Kavin kam zurück in seine Heimatstadt Bad Homburg.

Im Jahr 2007 bestritt Kavin dann 2 Kämpfe, wobei sein letzer Auftritt am 2.9.2007 gegen den bis dahin in 16 Kämpfen ungeschlagenen Denis Simcic weisungsgebend für seine Zukunft war. Es ging um die internationale Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht. Austragungsort war allerding Berlin, Veranstalter das Wicking-Boxteam aus Berlin und Simcic ist Wiking-Boxer. Damit war natürlich klar, dass der Sieger nur Simcic heißen konnte. Simcics Punktsieg war knapp aber verdient. Doch Kavin weiß seit diesem Kampf wo er steht, dass er noch viel viel mehr leisten kann, als er bisher zeigte. Kavin wurde nach diesem großartigen kampf auch von allen Box-Experten gelobt. Er weiß jetzt, dass er noch viel mehr hätte zeigen können. Am liebsten würde er sofort wieder gegen Simcic boxen um zu beweisen, dass er der Bessere ist und, dass in der Zukunft noch viel von ihm zu erwarten ist.

Eindrücke vom Training im "Seishin" in Neu Isenburg

Die Daten von Kavin Gebhard - Stand: 1. Oktober 2007

Gewichtsklasse Super-Mittelgewicht

Größe 1,80 m

Geburtstag 30.12.1980

Geburtsort Bad Homburg

Nationalität Deutsch

Familienstand ledig

Hobbies Tennis, Fußball, Sport allgemein (fast in jeder Sportart Zuhause)

Boxidol Oskar de la Hoya, Roy Jones

Boxt seit 1996

Profidebut 5. April 2003

Erfolge als Amateur 2 x Hessischer Juniorenmeister 2 x Südwestdeutscher Juniorenmeister 2 x Hessischer Seniorenmeister

Bundeligaboxer bei CSC Frankfurt und BC Eichstätt

Nationalstaffel 1 Länderkampf

Trainer : Kavin wird zur Zeit von Willi " de Ox" Fischer betreut

Manager: zur Zeit ohne Manager

Matchmaking : Kavin ist zur Zeit sein eigener Manager

bisherige Profikämpfe: 11, 10 gewonnen, 1 verloren

letzter Kampf: am 2.9.2007

Die bisherige Bilanz von Kavin Gebhard - Stand: 1.10.2007 11 Kämpfe-10gew 1verl

2007 09-02 in Berlin verloren gegen Denis Simcic nach Punkten

(Internationale Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht)

2007-07-21 in Hattersheim gewonnen nach Punkten gegen Titusz Szabo

2006-07-28 in Wien gewonnen nach Punkten gegen Tomas Kugler

2006-05-20 in Bautzen gewonnen nach Punkten gegen Mayala Mbungi

2005 verletzungsbedingte Pause

2004-11-07 in Nürnberg gewonnen nach Punkten gegen Alexandru Manea

2004-07-03 in Hattersheim gewonnen nach Punkten gegen Marian Varchol

2004-01-17 in Koblenz gewonenn durch ko 2. R. gegen Florin Chidici

2003-11-06 in Madrid gewonen nach Punkten gegen Joseph Sovijus

2003-10-25 in Berlin gewonnen durch ko 4. R. gegen Stefan Stanko

2003-09-20 in Stuttgart gewonnen durch ko 3. R. gegen Vaclav Hasa

2003-05-24 in Hattersheim gewonnen nach Punkten gegen Frank Kary

2003-04-05 in Leipzig gewonnen nach Punkten gegen Sladko Cizicz

Sportlicher Lebenslauf von Kavin Gebhard

Kavin Gebhard, geboren 30.12.1980 in Bad Homburg Bilanz: 21 Amateurkämpfe - 12 gewonnen - 9 verloren Titel: zweimal Hessischer Juniorenmeister, zweimal Südwestdeutscher Juniorenmeister zweimal Hessicher Seniorenmeister im Halbschwergewicht Zum Boxen kam ich erst mit 16 Jahren, als mich Freunde aus dem Internat. “Moritz von Büren “ in der Nähe von Paderborn 1996 mit zum Boxtraining des Vereins KSV Kassel mitnahmen. Ich wollte schon immer Berufsboxer werden. Meine großen Vorbilder waren Oskar de la Hoya und Roy Jones jun.

1997

Nach meinem Umzug nach Bad Homburg, dort lebte ich bei meiner Mutter, begann ich ab 1997 intensiv beim ABC Oberursel mit dem Boxtraining. Mein erster Trainer war Ex - Europameister Uli Kaden. Schon im zweiten Kampf wurde ich 1997 Junioren - Hessenmeister und im selben Jahr auch Südwestdeutscher Juniorenmeister und qualifizierte mich für die Internationale Deutsche Juniorenmeisterschaft, wo ich allerdings wegen einer Hand - Verletzung keine Starterlaubnis erhielt..

1998

In meinem vierten Kampf wurde ich dann wiederum Südwestdeutscher Juniorenmeister und scheiterte bei den Deutschen Junioren - Meisterschaften an Mathias Kempe. Im selben Jahr wurde ich auch wieder Hessischer Juniorenmeister.

1999

Nach fast einjähriger Pause (ich bekam keine Kämpfe), wurde ich im Oktober in meinem erst 9. Kampf durch einen Punktsieg über den heutigen Profiboxer Mohamed Rasuli Hessicher Meister der Männer im Mittelgewicht. Schon einen Monat später kam ich zu meinem ersten Bundesligaeinsatz beim CSC Frankfurt, wo ich in meinem erst 10. Kampf den amtierenden Deutschen Mittelgewichts - Meister Harald Geisler sensationell nach Punkten schlug und damit dem CSC Frankfurt den knappen Sieg über den Deutschen Mannschftsmeister BC Magdeburg sicherte.

2000

Im Jahr 2000 bestritt ich nur zwei Kämpfe, da ich das Pfeiffersche Drüsenfieber hatte und diese Krankheit mich von einem geordneten Training abhielt.

2001

Auch das Jahr 2001 war zunächst durch private Schwierigkeiten und unregelmäßigem Training geprägt. So bestritt ich erst zum Jahresende zwei Kämpfe für den Bundesligisten BC Eichstätt, wobei ich gegen den Spitzenboxer Rosomkievic bei meiner Punktniederlage klar benachteiligt wurde. Gegen den Hallenser Spitzenboxer Kutil verlor ich in Halle nur knapp nach Punkten.

2002

Zunächst hatte ich auch im Jahr 2002 keine richtige Möglichkeit zu geordnetem Training. Seit August nahm mich dann Horst Gauß unter seine Fittiche und ich begann mit regelmäßigem Training. Ich wurde dann auch Hessenmeister im Halbschwergewicht gegen den Titelverteidiger Hufermann und wurde bei den Südwestdeutschen Meisterschaften nach einem Sieg gegen Daniel Kuhn aus dem Rheinland gegen den Neunkirchener Lauenburger klar benachteilt, so daß ich mein Ziel, die Deutsche Meisterschaft 2002 zu erringen, nicht erreichen konnte. Deutscher Meister wurde dann mein direkter Konkurrent Benjamin Roppel.

2003

Im Januar wagte ich mit meinem Trainer Horst Gauss den Sprung ins Profilager, weil wir nicht noch ein weiteres Jahr warten wollten um uns für weitere höhere Aufgaben im Amateurlager zu qualifizieren. Wir hatten zunächst die Absicht uns dem Sauerlandstall anzuschließen und ich bestritt dann auch am 5. April in Leipzig, im Rahmen der Weltmeisterschaft Bayer gegen Lucas meine ersten Kampf gegen den Jugoslawen Zlatko Zisik, einen brutalen Draufgänger, der mir mit einem Kopfstoß eine Augenbrauenverletzung beibrachte. Ich gewann trotzdem einstimmig nach Punkten, konnte aber Trainer Uli Wegener nicht auf Anhieb begeistern. Meinen zweiten Kampf bestritt ich am 24. Mai gegen den bis dahin ungeschlagenen Frank Kary in Hattersheim. Bei diesem Kampf konnte ich den Chef der großen Baufirma " Aura" , Frank Kroll von meinem Talent überzeugen, und Frank Kroll entschloss sich - auf Vermittlung von Boxmanager Ebby Thust - mich in Zukunft zu sponsern. Den Kampf gewann ich ebenfalls nach Punkten. Ich bestritt dann 3 weitere Kämpfe für das " Aura - Thust -Team" , die ich alle gewann, bis es im November zum großen Krach kam, als ich mich weigerte mich ganz von meinem Trainer zu trennen und von heute auf morgen nach Köln zu ziehen. Ich kündigte den Manager -und Sponsorenvertrag und so hoffen mein Trainer und ich - wiederum so, wie zum Jahresanfang - dass ich 2004 im Sauerlandstall oder bei einem anderen großen Boxstall unterkommen werde. 5 Kämpfe - 5 Siege im alten Jahr, ich bin mit meinem bisherigen sportlichen Werdegang zufrieden.

2004

Das Jahr 2004 begann mit einem ko-Sieg in Koblenz gegen Florin Chidici. Ich wurde zu dieser Zeit auch von meinem Trainer Horst Gauß´gemanagt. Doch die finanziellen belastungen waren für ihn auf Dauer zu hoch und als Auro mit einem neuen Vertrag winkte - allerdings wesentlich weniger als vorher - griff ich zu. Ich bestritt für Aura dann noch 2 Kämpfe im jahr 2004, die ich beide gewann.

2005

Eine Verletzung meiner rechten Schlaghand warf mich weit zurück. Ich bestritt in diesem Jahr keinen Kampf.

2006

Die Gelegenheit ergab, dass ich zum Wicking-Boxteam nach Berlin wechseln konnte. Doch waren die Versprechungen zu hoch gegriffen, ich konnte mich finanziell nicht über Wasser halten. Ich bestritt zwei Kämpfe, die ich beide gewann. Doch kehrte ich Berlin den Rücken und zog wieder nach Bad Homburg.

2007

Zurück in meiner Heimatstadt trainierte ich öfterrs bei meinem alten Verein, dem ABC Oberursel, weil ich da auch Sparringspartner hatte und natürlich trainierte ich auch in Neu Isenburg, wo mich Dennis Libau betreute. Bei der Hattersheimer Boxnacht gewann ich einnen "Aufgalopp" gegen Titusz Szabo um dann im September einen meiner wichtigsten Kämpfe in Berlin um die Internationale Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht zu bestreiten. Zwar verlor ich diesen Kampf knapp, aber dieser Kampf zeigte mir, dass ich viel mehr kann, als ich bisher zeigte. In Zukunft hoffe ich auf attraktive Gegner und auf einen guten Manager, der mich dort hinführen kann, wohin ich will, nämlich "ganz nach oben!"