Horst Gauss

1989 - Das Jubiläumsjahr, eines der erfolgreichsten Jahre in der Vereinsgeschichte!

1989 fing jedoch wieder gut an. Es sollte das erfolgreichste Jahr des CSC in seiner Vereinsgeschichte werden, auch wenn die Deutsche Meisterschaft knapp verfehlt wurde. Doch zunächst wurde gegen Ahlen gewonnen. Den Grundstein zum Erfolg legte Peter Gailer durch einen hart erkämpften Sieg über Ulli Besken. Dann schlug Stefan Gertel Bogdan Maczuga und Reiner Gies schlug Nadir Kurt. Den Gesamtsieg sicherte Alexander Künzler durch einen Sieg über den Deutschen Meister Harald Wildanger. Auch in Leverkusen wurde gewonnen, wobei Helmut Gertel sich noch einmal unter Schmerzen zu einer riesigen Leistung aufraffte und Zanga besiegte. Danach unterzog er sich einer Handoperation. Das waren die entscheidenden Punkte für den Gesamtsieg. Die Vorentscheidung fiel dann zu Hause im Rückkampf gegen Berlin. Der CSC hatte richtig gepokert und Hranek ins Schwergewicht gesetzt, der dort dann Frank Zegel besiegte. Und wieder waren die Zuschauer begeistert und feierten den "Schwarzen Zigeuner". Jetzt musste in Ahlen gewonnen werden, und beinahe wäre dies auch geglückt. Denn nicht nur Frankfurt hatte Ausfälle zu beklagen. Die Ahlener waren noch schlimmer dran. Am 01.04.89 war die Ahlender Sporthalle wie immer zum Bersten voll. Ahlen musste zwei Ersatzleute einsetzen, genau wie der CSC. Es war also wieder offen. Doch schon im ersten Kampf wurde Peter Gailer gegen Ulli Besken benachteiligt und auch Stefan Gertel bekam nur ein Unentschieden gegen Maczuga. Die rasende Menge der Zuschauer verfehlte doch nicht ihre Wirkung auf Ring- und Punktrichter. Es gab eben die berühmten "Heimurteile", diesmal allerdings ein wenig überspitzt. Doch am schlimmsten wurde Gerhard Jawarowski gegen den Weltklassemann Lugigan benachteiligt, der bisher noch keinen Kampf in Deutschland verloren hatte. Gerhard legte wie die Feuerwehr los und setzte Lugigan so zu, dass dieser sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und längst hätte verwarnt werden müssen. Trotzdem verlor Gerhard de Kampf und damit war auch die Deutsche Meisterschaft für den CSC futsch, auch wenn Füsezy und vor allem Schobert ihre Kämpfe gewannen. Die Bundesliga - Saison 88/89 war zu Ende. Sie brachte gegenüber den Vorjahren einen enormen Zuschauer-Boom, nicht nur in Frankfurt. Auch in Leverkusen, in Flensburg und in Berlin waren die Hallen voll. Der Amatuer - Boxsport schien im Aufwind zu sein. Schon einen Monat später gab es den nächsten Höhepunkt für die Frankfurter. Der CSC war Ausrichter der Deutschen Junioren - Meisterschaften, die meisterlich organisiert waren. Für alle Teilnehmer, die aus ganz Deutschland angereist waren, wurden die 4 Tage in Sachsenhausen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Krönung der Geselligkeit war der Empfang durch die Stadt Frankfurt im Kaisersaal des Römers mit einem ausgefeilten Vortrag des 2. Vorsitzenden Dieter Wimmel, der bei Jung und Alt große Beachtung fand. Das anschließende kalte Bufett, das die Stadt Frankfurt gestiftet hatte, war super und somit die beste Werbung die die Sport - Stadt Frankfurt. Doch das Allergrößte war natürlich der Gewinn der Deutschen Juniorenmeisterschaft durch unseren Willi Fischer im Superschwergewicht. Erfolgstrainer Olaf Rausch hatte monatelang mit Willi geackert, genau wie Günter Bernhard und Horst Gauß mit Karlheinz Scheibe, der ebenfalls zu Titelehren kam. Es war seine dritte Deutsche Meisterschaft. Mit ihm freute sich seine Sponsorin Hannelore Beclin, die Karlheinz ein Jahr lang finanziell unterstützte. Bei der Weltmeisterschaft der Junioren in Puerto Rico durfte dann Karlheinz mitboxen. Er hatte sich durch zahlreiche Turniere dafür qualifiziert. Doch hatte er das Pech, dass er direkt auf den Weltmeister Febres kam, gegen den er dann knapp verlor. Febres besiegte danach alle seine Gegner durch K. O. Schade für Karlheinz, dem eine Medaille zu gönnen gewesen wäre. Doch damit war das Jahr 1989 noch nicht beendet. Die absolute Krönung brachten dann die Deutschen Meisterschaften in Berlin, Richard Nowakowski wurde der erste Deutsche Meister der Senioren in der 25-jährigen Vereinsgeschichte. Dreimal nur war in dieser Zeit der CSC in Finalen vertreten. 1977 durch Dieter Holm, 6 Jahre später 1983 durch Peter Keller und wiederum 6 Jahre später, 1989 durch Richard Nowakowsi. Aller guten Dinge sind drei. Beim dritten Mal hat's geklappt. Richard, der deutsche Junge, sowohl aus Ost, als auch aus West schaffte es mit viel Ehrgeiz und Überzeugungskraft. Er bereitete damit dem CSC das schönste Jubiläumsgeschenk, der nun mit Richard Nowakowski, Peter Gailer, Martin Scharf, Stefan Gertel, Darius Kosedowski, Bayran Demir, Servet Köksal, Lorant Zcabo, Alexander Künzler, Helmut Gertel, Gerhard Jaworowsky, Gerhard Schobert, Zoltan Füsezy, Sandor Hranek, Erös und Willi Gäns in eine neue, sicherlich wieder spannende Bundesliga - Saison startet.

1990 - Der CSC zum drittenmal Deutscher Mannschaftsmeister ! Herbert Wolf und Walter Mandausch die Väter der Meisterschaft !

Die neue Saison 1989/90, sah einen entfesselten CSC gegen den Boxring Berlin, den der CSC 15:12 gewann. Sieger des Tages war Helmut Gertel gegen den Deutschen Meister Sven Ottke, der die Wende zugunsten des CSC an diesem Tag einleitete. Auch in Flensburg und in Gelsenkirchen wurde gewonnen , nicht zuletzt dank großartiger Leistungen von Gailer, Kosedowski, Nowakowski, Seiler und Schobert. Gegen Ahlen wurde daheim 15:12 gewonen. Stefan Gertel, Darius Kosedowski und vor allem Gerhard Schobert hießen an diesem Tag die umjubelten Sieger. Schobert besiegte in einem knallharten Fight den Ahlener Lugigan.
Auch gegen Leverkusen wurde am 28. Januar gewonnen, wobei Gerhard Schoberth den Kampf des Morgens machte, als er Darius Michalczewski besiegte. Am 10. Februar fiel dann die Vorentscheidung in Berlin. Erstmals waren unsere DDR - Boxer Enrico Richter und Uli Kaden im Einsatz. Die Bruno Gehrkehalle in Berlin war überfüllt . Es sollte ein richtiger Knaller werden ! Richard Nowakowski und Alexander Künzler hießen zunächst die souveränen Sieger als dann Enrico Richter in einem harten Fight Sven Ottke unterlegen war, Uli Kaden aber im Schwergewicht durch einen Sieg über Botowamungo den CSC - Sieg sicher stellte. Damit war die DM eigentlich für den CSC gesichert ! Der Sieg daheim gegen Gelsenkirchen war nur noch eine Formsache ! Zum letzten Mal glänzte Darius Kosedowski für den CSC. Richard Nowakowski verabschiedete sich mit einem Sieg über den späteren Weltmeister Marco Rudolph, Lorant Szabo gewann ebenfalls, und Uli Kaden schlug den Deutschen Meister Teubert klar. Henning Hannacek, Tausendsassa des CSC hatte eine provisorische Meisterschaftsfeier in der Sporthalle Süd aud dem Ärmel gezaubert und hunderte von Luftballlons schwebten durch die Halle.
Beim letzten Kampf am 26. Mai in Ahlen kam dann die große Stunde des Willi Gäns, der den um 50 Kilo schwereren Lewis im abschließenden Kampf ein Unentscheiden abrang und dem CSC so den Gesamtsieg sicherte. Es war das erstemal, dass der CSC in Ahlen gewonnen hatte. Willi Gäns, sei an dieser Stelle besonders gedankt. Willi, der leider vor einigen Jahren bei der Arbeit tödlich verunglückte, war immer für den CSC da. Es war ein Vorbild an Tapferkeit und Zuverlässigkeit !
Das Jahr 1990 wurde für unseren Nachwuchsboxer Willi Fischer zu einem goldenen Jahr. Er holte beim internationalen Turnier Bulgarien eine Goldmedaille, die erste, die ein CSC - Boxer gewinnen konnte. Außerdem wurde er wieder Deutscher Juniorenmeister und holte beim Balaton-Turnier eine Silbermedaille. und als Krönung holte er die erste Europameisterschaft für einen CSC - Boxer in Usti. Im Oktober erkämpfte Fischer in Lima die Bronzemedaille bei der Junioren- Weltmeisterschaft.
Unvergessen der Challenge - Day am 12. September, als ganz Sachsenhausen im CSC - Rausch war. Auf dem Paradiesplatz stand der Boxring und es fanden Sparringskämpfe und andere Darbietungen statt.

1991 - Das Jahr der Wende !

Zum erstenmal boxten in der Saison 90/91 ost-und westdeutsche Vereine zusammen. Die Gebrüder Gertel hatten ihre Laufbahn beendet, Nowakowski und Kosedowski hatten den Verein gewechselt und auch die “Ungarischen Perlen” waren nicht mehr da. Außerdem neigte sich die Karriere unser beiden DDR-Asse Kaden und Richter dem Ende zu. Auch die ungarischen und bulgarischen Stars Isazegi und Szabo und Todorof konnten nichts ändern, der CSC musste um den Abstieg boxen.
Willi Fischer machte seine ersten Kämpfe in der 1. Bundesliga, allerdings noch ohne Erfolg, er war einfach noch zu grün.
1991 schloss die “ Maa-Kuh”das CSC - Stammlokal, das die Eltern von Willi Fischer so viele Jahre mit Erfolg betrieben !
Das alljährlich stattfindende Fest vom” Alten Seehof ” fand wie immer auf dem Mainwasen statt und fand viel Anklag.
Zu den Hessenmeisterschaften hatte der CSC 19 Boxer gemeldet. Bei den Senioren wurden 3 Titel und bei dem Nachwuchs 2 Titel geholt. In Eschwege bei den Endkämpfen gelang Willi Fischer der Durchbruch bei den Senioren, als er Titelverteidiger Thomas Gucker sensationell ko schlug, dann auch Südwestmeister wurde.und bei den Deutschen Meisterschaften in Bochum sogar das Finale erreicht, wo er allerdings gegen Serienmeister Andreas Schnieders verlor.
Die Saison 19991/92 sollte die letzte Bundesliga - Saison des CSC werden. Sie begann für den CSC mit einer ungerechten Niederlage in Flensburg, wobei der neu eingeführte Boxcomputer und ein ostdeutsches Kampfgericht nicht ganz unschuldig waren. Auch die beiden Unentschieden daheim gegen Brandenburg und in Leverkusen brachte den CSC schon zu Beginn der Saison 1991/92 in eine ausweglose Situation.

1992 - Abbruch in Berlin - Das Ende zeichnete sich ab !

Zunächst begann das Jahr mit einer Riesen - Sensation, als unser Youngster Willi Fischer den vielfachen Deutschen Meister Andreas Schnieders beim Ligakampf am 2. Februar gegen Ahlen vor 1600 Zuschauern schwer ko schlug. Der CSC gewann 18:12. Es sollte das letzte Mal sein, dass die Sporthalle Süd so gefüllt war. Willi fuhr als jüngstes Mitgliededer Nationalmannschfat mit Nach Barcelona und wurde dort nach zwei Siegen Olympia - Fünfter !

Der 9. Februar wird als der schwärzeste Tag in die Vereinsgeschichte eingehen.
Der CSC musste zum vorentscheidenden Kampf in Berlin antreten.
Zunächst 6 Stunden Wartezeit auf dem Flughafen. Wegen Vereisung der Fahrbahn kam die Mannschaft nicht weg. Dann musste ein Bus gecharteret werden und es kamen 7 trostlose Stunden Busfahrt dazu. Nachts um 3.00 Uhr Ankunft in Berlin. Nur 3 Stunden Schlaf für Boxer und Funktionäre. Die Stimmung war mehr als gereizt. Als dann auch noch das Mecklenburgische Kampfgericht (von unserem größten Gegner Schwerin unseren Weltmeister Todorof trotz überlegen geführten Kampfes gegen Vural verlieren ließ, da brach der erste Vorsitzende Herbert Wolf, die Aussichtslosigkeit eines Erfolges in Berlin erkennend, den Kampftag ab.
Als dann 8 Tage später daheim gegen Schwerin geboxt wurde, kam die Quittung. Kaum mehr als 1000 Zuschauer wollten den CSC noch sehen. Zwar wurde 14:13 gewonnen, aber Andreas Zülow boxte beim vorolympischen Turnier mit und war somit nicht dabei.Die spätere Hängepartie, als Zülow gegen Ismael DAg gewann, wandelte den Kampftag noch in ein Unentschieden um, was natürlich nicht reichte.
Damit war Schluss für den CSC !

Herbert Wolf und Walter Mandausch stiegen als Sponsoren aus, da die vielen Neuerungen wie Kopfschutz, Boxcomputer, ostdeutsche Kampfgerichte und Kurzsichtigkeit des DABV Ihnen die Lust genommen hatte !
Horst Gauß wurde wider Willen zum 1. Vorsitzenden gewählt und musste nun versuchen das CSC - Schiff wieder flott zu bekommen.
Bei den Hessenmeisterscahften holte der CSC zwei Titel bei den Senioren und 5 bei der Jugend.
Der CSC war vom DABV als Strafe für den Abbruch in Berlin in die zweite Liga verdammt worden. Für den CSC boxten in der Saison Andrej Georghe, Willi Fischer, Alexander Künzler, Peter Gailer, Servet Köksal, Thomas Seiler, Bisrat James Coleman, Frank Hahn, Mike Karlson, Solomon Betru und Andreas Kupresanin. Doch schon der erste Kampftag am 14. November gegen Neukölln zeigte klar, dass die Rechnung von Horst Gauß, mit möglichst eigenen Boxern anzutreten, nicht aufgehen würde. Nur wenige Zuschauer wollten noch den CSC sehen. Es gab nur ein Unentschieden !