Horst Gauss

1977 - Der CSC ist erwacht!

Die 2. Bundesliga beginnt! Dieter Holm wird Deutscher Vizemeister!

1977 wurde dann endlich das Jahr des "Erwachens" für den CSC. Horst Gauß nahm die Zügel in die Hand. Nachdem der Südbahnhof gekündigt worden war, schaute er sich nach einer neuen Sportschule um , denn die Boxer mussten jetzt in dem kleinen Gymnastikraum der Sportschule Süd trainieren, ein unhaltbarer Zustand. Wie es der Zufall so wollte, Horst Gauß wurde fündig. Michael Petrescu gab seine alte Sportschule in der Dreieichstraße auf und so kehrte der CSC just an jene Stelle zurück, wo er einst gegründet wurde. Gauß musste viel investieren, denn er baute die Sportschule um. Es wurde eine Sauna gebaut und auch eine Sonnenbank wurde angeschafft. Gauß wollte neben den Boxern auch noch andere Sportler in die Sportschule locken. Doch das wurde ein hoffnungsloses Unternehmen. Eigentlich hätte er aufgrund seiner früheren Erfahrungen wissen müssen, dass dort, wo Boxer trainieren, kein Platz für andere Sportler ist. Im Februar wurde die neue Sportschule eingeweiht. Jetzt war natürlich auch die Basis für einen Neu-Anfang geschaffen. Gauß und Rausch waren sich einig, in der neuen Saison selbst mit dem CSC in der Liga zu starten. Ein schwieriges Unternehmen, wenn man bedenkt, wie viele Konkurrenz-Sportarten es in Frankfurt gab. Es sollte die über ein Jahrzehnt dauernde, so fruchtbare Allianz Gauß-Rausch beginnen. Olaf Rausch leitete das Training, Horst Gauß und Ulf Rausch leiteten den Verein. Von Anfang an dabei war auch die liebenswürdige Ringärztin, Kaliope Franzeskaki aus Bad Hom* burg. Die neue Sportschule brachte Schwung in den Verein. Bei den Hessenmeisterschaften startete der Club mit zwei Jugendlichen und sechs Senioren. Es kam zum unvergessenen Fight Keller gegen Hartmann von der Eintracht, den Keller gewann. Im Endkampf scheiterte er dann jedoch an seinem alten Widersacher Döhne. Hessenmeister aber wurden Holm, Einschütz und Schütze. Bei den Jugendlichen Gauß und Murrat. Das war neuer CSC-Rekord. Bei den Südwestdeutschen Meisterschaften holten sich Holm und Einschütz die Titel. Ja, und dann kamen die Deutschen Meisterschaften in Münster und unser Dieter Holm erreichte den Endkampf, wo er allerdings an Ernst Müller scheiterte. Der CSC war ganz kurz vor seiner ersten Deutschen Einzelmeisterschaft gestanden. Doch Ernst Müller, der spätere Europameister war noch zu gut für Holm gewesen. Trotzdem war die Freude im CSC-Lager groß. Es sollte sechs weitere Jahre dauern, bis wieder ein CSC-Boxer das Deutsche Finale erreichte, und weitere sechs Jahre, bis der CSC endlich seinen ersten Deutschen Einzelmeister mit Richard Nowakowski bekam. Hubertus Einschütz belegt den 3. Platz bei der DM. Hobby Gauß wurde bei den Jungendlichen Südwestdeutscher Meister und erreichte den dritten Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Heitersheim. Im Sommer machte Horst Gauß als 40-jähriger seinen letzten Kampf in Anspach/Taunus, just an jener Stätte, wo er auch 1964 seinen ersten Kampf gemacht hatte. Immerhin hatte er es in dieser Zeit auf fast 90 Kämpfe gebracht. Trotz der großen Erfolge des CSC zog die Presse nicht richtig mit, auch der Start des CSC in der 2. Liga wurde kaum beachtet. Gauß und Rausch standen schwere Zeiten bevor. Zum Jahresende fand endlich mal wieder eine schöne Weihnachtsfeier in der Villa von Horst Gauß in Offenbach statt.

1978 - CSC Tabellenletzter und keine Zuschauer!

1978 begann mit einem Paukenschlag. Gauß und Rausch wollten die Liga gleich richtig einleiten und verpflichteten den Deutschen Mannschaftsmeister, den BSV Hannover zu einem Freundschaftskampf. Dieser Kampf ging voll in die Hose. Wenige Zuschauer, tolle Kämpfer, aber auch zwei schwer verletzte Boxer, Schütze und Rahimi. Rahimi hatte gegen David Attan den Kampf seines Lebens gemacht. Für Rahimi war danach endgültig Schluss, Schütze fiel für die gesamt Runde aus. Dann folgten in der Liga Niederlage auf Niederlage. Eine wunderschöne Reise nach Berlin mit vollem Kultur-Programm konnte einigermaßen über die missliche Lage hinwegtrösten, aber auch dort gab es eine deftige Niederlage in der "Taverne", die kurz danach abgerissen wurde. Zu den Heimkämpfen des CSC kamen nur wenige Zuschauer, die Enttäuschung bei Rausch und Gauß war riesengroß. Außerdem war der Kostenvoranschlag von Ulf Rausch nicht aufgegangen. Einen Sieg gab es gegen Korbach, wo Swientek in einem großen Kampf Mann Jassmann besiegte, aber am Ende der Saison war der CSC Letzter. Alle waren frustriert, so konnte es nicht weitergehen. Die Kämpfer des CSC in der ersten Liga-Saison waren Keller, Hartmann, Swientek, Einschütz, Holm, Smart, Henry, Freytag, Homeier, Schütze, Meyer und Challieu. Die Hessen-Endkämpfe, die erstmals in der Sporthalle Süd ausgetragen wurden, brachten dem CSC drei Titel. Agha Din Baar, Holm und Schütze wurden Meister. Einschütz scheiterte an Jassmann. Immerhin waren 1300 Zuschauer gekommen, mehr als in der Liga. Hartmann gelang die Revanche gegen Keller und er wurde Hessenmeister. Bei den Südwestdeutschen Meisterschaften schaffte es Dieter Holm, Meister zu werden. Er wurde nun mehr und mehr zum CSC - Star. Bei den Deutschen Meisterschaften in Schriesheim hatte Holm Lospech, er scheiterte gleich an Ernst Müller, genau wie im Vorjahr. Erstmals tauchte in Schriesheim der Name Stefan Gertel auf, der später für den CSC so viele gute Kämpfe machen sollte. Er wurde 1978 nicht nur Deutscher Juniorenmeister im Halbfliegengewicht, sondern auch Deutscher Seniorenmeister in der selben Klasse. Noch im Dezember startete der CSC in die zweite Liga-Saison, mit der großen Hoffnung, dass es im neuen Jahr besser werde, denn mit der geringen Zuschauer-Resonanz konnte der Liga - Betrieb nicht aufrecht gehalten werden. Doch es kamen nur 400 Zuschauer gegen Gelsenkirchen und auch nur 400 Zuschauer gegen Eichstätt. War die Weihnachtszeit schuld? Beide Kämpfe wurden gewonnen. Sportlich war der CSC also da, nur an den Finanzen haperte es.

1979 - Der Durchbruch ist gelungen, das Jahr des Reiner Hartmann!

1979 endlich brachte den erhofften Zuschauer-Durchbruch. Hier ein ungekürzter Ausschnitt aus der CSC - Chronik. ... was nutzten die großen sportlichen Erfolge, wenn die Zuschauer ausblieben und die Kasse nie stimmte. Es musste etwas passieren. Und es passierte etwas, das den CSC endlich nach oben katapultieren sollte. Die Überlegung, die Liga-Veranstaltungen auf den Sonntagmorgen zu verlegen, war schon öfter diskutiert worden. Wölfi, der Wirt von der Sachsenhäuser Kneipe "Pimms" hatte als Erster die Anregung gemacht, weil samstags einfach die Konkurrenz zu groß sei. Fußball, Fernsehen, Discos, außerdem bestünden viele Frauen darauf, dass die Männer am Samstagabend zu Hause blieben. Der Sonntagmorgen sei da bestimmt besser für Boxveranstaltungen geeignet, denn ob die Männer zum Frühschoppen oder zum Boxen gingen, das bliebe sich fas gleich. Recht sollte er haben, der Wölfi. Gauß und Rausch riskierten es. Gegen Velbert sollte am Sonntagmorgen geboxt werden. Am Sonntag, den 11.02.1979 verloren sich jedoch um 9.45 h ganze 100 Zuschauer in der Sporthalle Süd. Horst Gauß war am verzweifeln. Sollte auch der Sonntagmorgen ein Fehlversuch gewesen sein? Was sollte man denn noch alles machen? Doch diese Gedanken nutzten jetzt nichts mehr, jetzt musste erst gegen Velbert geboxt werden und es fehlte Leichtgewichtler Smart. Rausch und Gauß setzten sich ins Auto und fuhren gemeinsam mit trüben Gedanken zu Smarty's Wohnung in den Länderweg 27. Dort bewohnte Smarty seit Jahren eine kleine Mansarde von Horst Gauß, die auch "Mäuseturm" genannt wurde, weil sie so klein war, und weil die berühmten kleinen Tierchen dort ab und zu ein Stelldichein hatten. Als Gauß und Rausch ankamen, wollte Smarty nicht öffnen. Er hatte keine Lust zu boxen. Das kannte man vorher noch nicht von ihm. Nach anhaltendem Klopfen und Treten gegen die Tür öffnete Smarty schließlich wutentbrannt das Fenster und schrie die beiden Störenfriede an: "Ich heute nix boxen, ihr könnt mich am A.....! " Zornig knallte er mit voller Wucht das Fenster zu, und siehe da, es gab einen fürchterlichen Knall, die Fensterscheibe klirrte, zersprang in 1000 Scherben. Verdutzt schaute Smarty drein, rollte dann grimmig mit den Augen, es war doch so fürchterlich kalt und nun sollte klein Smarty ohne Fenster wohnen müssen. Auch Gauß und Rausch schauten zunächst verdutzt, doch dann konnten sie das Lachen nicht mehr unterdrücken, Smaty musste unwillkürlich mitlachen, der Streit war somit schnell vergessen, Smarty packte seine Tasche und fuhr mit seinen beiden Peinigern gen Sporthalle Süd. Noch auf der Fahrt zur Sporthalle Süd waren Gauß und Rausch sehr deprimiert. Erst die wenigen Zuschauer, dann dieses Smart-Drama, es war ganz schlimm. Doch wie so oft im Leben, wenn es nicht mehr weiter zu gehen scheint, wird einem von irgendwoher eine Hand gereicht und es geschehen Wunder. Und diese Wunder geschahen an diesem Sonntagmorgen. Noch mit den düsteren Gedanken behaftet fuhr die kleine Crew zur Sporthalle Süd. Schon im Hof kam Peter Scholz den Dreien freudig entgegen gerannt: "Mensch, die Halle ist voll! " und als dann Gauß und Rausch die Halle betraten, trauten sie ihren Augen nicht. Es war wie Weihnachten. Ca.800 Zuschauer saßen auf der Tribüne und um den Ring. So viele waren noch nie da gewesen, sieht man vom Hessenfinale ab. Das eröffnete neue Perspektiven und weckte neue Hoffnungen. Smarty ging gerade noch 5 Minuten vor Wiegeschluss über die Waage und hatte natürlich Übergewicht. Da auch Hubertus Einschütz wegen Krankheit fehlte, war dieser Kampftag also schon vor Beginn verloren. Doch das machte alles nichts mehr aus, der Zuschauer-Boom an diesem Sonntagmorgen ließ alle Sorgen vergessen. Und dann passierte das zweite Wunder an diesem Sonntagmorgen. Der CSC setzte erstmals den Amerikaner Sean Pruitt ein, einen jungen Burschen, der vom Boxring Hanau kam , sein Vater, ein Pfundskerl, war bei der US - Army und trainierte auch seinen Sohn. Dieser Sean Pruitt machte an diesem Sonntagmorgen solch einen begeisternden Kampf, dass sich die Zuschauer spontan zu Beifallstürmen hinreißen ließen.

Er schlug den Velberter Hasmann schon in der 1. Runde entscheidend. Und dann passierte noch ein drittes Wunder an diesem Sonntagmorgen. Reiner Hartmann musste im Schwergewicht gegen Wolfgang Gruber boxen. Gruber hatte immerhin bei den Olympischen Spielen in Montreal mitgemacht und war ein harter Brocken, der so richtig nach dem Geschmack des Publikums jeden Schlag mit dem Kopf stoppte, um dann auszuteilen. Hartmann und Gruber schlugen sich an diesem Morgen wie Besessene. Stand die Halle bei Pruitt auf dem Kopf, so kannte die Begeisterung jetzt keine Grenzen mehr. Gruber begann in der 3. Runde mit Mätzchen, der Sieg war jedoch Reiner Hartmann nicht mehr zu nehmen. Als das Urteil "Sieger nach Punkten, Hartmann! " hieß, drehte Gruber durch. Er ging in Hartmanns Ecke, nicht aber um dem die Hand zu reichen, sondern um den Ring-Schemel, auf dem die Boxer während der Rundenpausen sitzen, mit einem wohlgezielten Fußtritt wegzukicken. Den bekam dann mit der scharfen Kante Lothar Hartmann, der Vater von Reiner voll am Kopf ab. Hartmann Senior, der früher selbst viele Kämpfe bei der Eintracht gemacht hatte, erlitt ein Cut direkt über dem linken Auge, der von der CSC - Ringärztin Frau Franzeskaki genäht werden musste. Da drehte auch Reiner Hartmann durch und ging mit bloßen Fäusten auf Gruber los. Es begann einen Schlägerei im Ring, die Halle tobte. Die Zuschauer waren aufgebracht. Was spielte es da noch eine Rolle, ob der CSC gewonnen oder verloren hatte, die Leute hatten ihr Sonntagmorgen-Vergnügen und gingen zufrieden nach Hause. Es war schon seltsam, welche komischen Zufälle doch oftmals etwas bewegten. Die Presse berichtete natürlich in großer Aufmachung von diesem Ereignis, der CSC war in aller Munde. Jetzt ging es bergauf. Das nächste Groß-Ereignis war dann der Punktekampf gegen den großen Konkurrenten, den TV Korbach. Weit über 1000 Zuschauer waren gekommen um das Lokal-Derby zu sehen. An diesem Sonntag wuchsen mehrere Boxer über sich selbst hinaus und schufen die Grundlage für kommende erfolgreiche Kampftage. Hubertus Einschütz schaffte ein Unentschieden gegen seinen vorjährigen Bezwinger Reinhard Jassmann und wurde stürmisch gefeiert. Gerd Homeier wuchs über sich hinaus und schlug Alfonso, Publikumsliebling Dieter Holm schlug Harald Künstler, und die Krönung war dann Reiner Hartmanns k. o.- Sieg in der 1. Runde gegen Peter Geier, bei dessen Niederschlag der ganze Ring erbebte. Das Endresultat lautete 8:8. Günter Swientek lieferte Manni Jassmann wieder einen großen Kampf, konnte diesmal aber nicht gewinnen. Seine Karriere neigte sich langsam dem Ende zu. Am Ende der Saison hatte der CSC in seiner zweiten Liga-Saison einen guten 3. Platz belegt. Wichtiger als der 3. Platz war jedoch die Tatsache, dass der CSC im Sturm Frankfurt erobert hatte. Leistungsträger waren Dieter Holm, Hubertus Einschütz, Reiner Hartmann, Sean Pruitt, Peter Keller. Die Frankfurter Presse berichtete fast täglich vom CSC, und auch im Fernsehen sah man der öfteren die wackeren CSC-Boxer. Die Hessenmeisterschaften in Gelnhausen waren eine riesige Enttäuschung für unseren Club. Einziger Titelträger wurde Sean Pruitt, der Natale Scapalotto besiegte. Einschütz war knapp an Jassmann gescheitert, der dann im Finale gegen unseren Dieter Holm zum ungerechten Sieger erklärt wurde. Ein minutenlanges Pfeifkonzert begleitete Reinhard Jassmann in die Kabine. Swientek verlor gegen Künstler und Keller gegen Hartmann. Bei den Jugendlichen wurden Thorsten Willms, Murat Diker und Branco Curic Hessenmeister. Trotz allem war man beim CSC sehr enttäuscht. Den Rahm hatte wieder einmal Korbach abgeschöpft. Wie lange noch? Bei den Südwestdeutschen Meisterschaften wurde Holm dann allerdings klarer Meister, während man Einschütz bei seiner Niederlage gegen Wildanger benachteiligte. Doch die Krönung der Fehlurteile war dann bei der Deutschen Meisterschaft in München die Punktniederlage von Dieter Holm gegen den Abonnements-Meister Harald Sixt. Reiner Hartmann aber wurde Deutscher Meister im Schwergewicht. Der erste Deutsche Meister aus Frankfurt, nach 25 Jahren. Damals, 1954, hatte es Erich Walter geschafft.

1980 - Der CSC wieder mal am Boden, knapp dem Abstieg entronnen!

1980 wurde wiederum ein schwarzes Jahr für den CSC. Einschütz und Holm wollten nach den Enttäuschungen bei der DM in München nicht mehr boxen. Einschütz tat es, Holm boxte weiter. Doch dann kam es knüppeldick für den CSC. Ahmed Kamboa verschwand nach Marokko, Agha Din Baar hörte auf, Hartmann brach sich den Kiefer und Swientek war überfordert. Der Club kämpfte ums Überleben. Es war das Jahr, in dem der CSC des öfteren mit einer "Chaoten-Staffel" boxen musste. Ulf Rausch war wirklich nicht zu beneiden, weil er stets die Suppe auslöffeln musste. Doch die Zuschauer kamen weiterhin in Scharen zur Sporthalle Süd. Sie störte es nicht, dass der Club am Tabellenende herumkrabbelte, sie wollten ihre Lieblinge boxen sehen, egal ob sie gewannen oder verloren. Doch Gauß und Rausch mussten sich fragen, ob es nicht besser wäre, in der neu geschaffenen Oberliga zu boxen. Zum Schicksalskampf wurde von der Presse der Kampf gegen Gelsenkirchen hochgespielt. In Wirklichkeit hatte der CSC überhaupt keine Chance und verlor 4:12. Der CSC war ausgeblutet, der Aderlass war einfach zu groß gewesen. Lediglich Holm gewann seinen Kampf, Keller und Schutte erkämpften ein Unentschieden. Alle anderen Boxer bekamen auf die Ohren. Hansi Schmitt, Murat Diker, Thomas Ries, Stefan Megerlein. Diese Jungs waren der rauen Zweitligaluft noch nicht gewachsen. Auf Gelsenkirchener Seite boxten Weinand, Kopzog, Pichmann usw., große Namen also. Der Club wurde wieder einmal Letzter der zweiten Bundesliga. Einziger Lichtblick beim CSC in jenen Tagen war der Junior Hobby Gauß, der in überlegener Manier Südwestdeutscher Juniorenmeister wurde und auf der Deutschen Meisterschaft nur an Graciano Roccigiani scheiterte, dem späteren Weltmeister. Dabei mach Hobby solch einen guten Kampf, dass er sofort in die Junioren-Nationalmannschaft berufen wurde. Das war für die Fans jedoch momentan total uninteressant. Der CSC war Schlusslicht, das zählte. Doch wie schon so oft vorher, wenn es nicht mehr weiterging, wurde dem CSC ein Strohhalm gereicht, er kam aus Kostheim und Rausch griff nach diesem Strohhalm. Der Strohhalm hieß Mathias Tencer, der war zwar noch Junior, wurde aber kurzfristig startberechtigt für die beiden entscheidenden Abstiegskämpfe gegen den Zweiten der Oberliga, den BC Leonberg. Mathias Tencer war ein Naturtalent, Rechtsausleger dazu, schlug einen knallharten Leberhaken, doch hatte er stets das Pech, wie übrigens viele andere Rechtsausleger auch, dass die Schlaghand kaputt war. Der Kampf in Leonberg, vor ausverkaufter Halle, brachte die Wende. Mathias Tencer, der Youngster schlug den alten Haudegen Ölscher und riss die anderen Boxer mit. Die weiteren Sieger für Frankfurt waren Swientek, Keller und Ries. Die Halle in Leonberg kochte, aber der CSC gewann 9:7. Der Rückkampf in Sachsenhausen wurde ebenfalls mit 9:7 gewonnen. Erwähnenswert war, dass 850 Zuschauer in die Sporthalle Süd Kamen, und dass Reiner Hartmann zum erstenmal nach seinem Kieferbruch wieder im Ring stand und prompt gegen Geiger verlor. Er war nicht mehr der Alte. Doch der CSC blieb in der zweiten Liga und feierte anschließend bei "König Ludwig", so nannte man liebevoll den zweiten Vorsitzenden des CSC, Ludwig Hoffmann, der eine Gaststätte in der Schweizerstraße betrieb. Sein Sohn Bernd Remmelt begann nun ebenfalls zu boxen und sollte schon im nächsten Jahr in der Liga mitboxen Natürlich feierten die Kostheimer mit dem CSC. Die langjährige Freundschaft der beiden Clubs, besonders mit Heinz Meilinger, hatte in jenen Tagen ihren Ursprung. Die Hessenmeisterschaften brachten dem Club diesmal drei Meister, und damit überflügelte der CSC den TV Korbach. Peter Keller wurde nach drei vergeblichen Anläufen genauso Hessenmeister wie Ahmed Kamboa und der kleine Shem Gichohi, der das Kunststück fertig brachte Wolfgang Penzler, en Abonnementsmeister zu schlafen. Den besten Kampf der Meisterschaften allerdings machte Slavko Kekic, ein starker Jugoslave, der Manni Jassmann klar nach Punkten besiegte, jedoch die Jury in Korbach gegen sich hatte. Kekic war damals mit der beste CSC-Boxer und konnte einmal sogar Markus Bott schlagen. Beide Jassmann-Brüder wurden dann in Hemsbach Deutsche Meister. Ein schöner Erfolg der beiden sympathischen Jungs. Der CSC freute sich mit ihnen. Dieter Holm war auf dem Weg zum Finale zum viertenmal an Reinhard Jassmann und wieder waren viele der Meinung, dass Holm verschaukelt worden sei. Zu dieser Zeit wurde Reiner Hartmann Profi und emigrierte nach Amerika. Das Jahr 1980 endete eigentlich sehr schlecht für den CSC, Der Club hatte nur wenige gute, eigene Boxer. Keller, Holm, Kekic, Swientek und Kamoa waren die Stützen des Vereins. Doch schon begann, wie immer zum Jahresende die neue Saison, die vierte für den CSC. Unvergesslich die Schlappe am 30.11.1980, wo der CSC sage und schreibe 8:16 verlor. Der CSC war so arm, dass die Boxer am selben Sonntagmorgen um 6.00h mit 2 PKW nach Mülheim rasten um dann um 10.00h zu boxen. Auch gegen Velbert wurde haushoch verloren. Der CSC trug wieder einmal die rote Laterne. Nicht Neues.