Horst Gauss

1973 - Der CSC ohne richtige Führung!

1973 leitete eine fast vierjährige Stagnation beim CSC ein. Herbert Wolf und Horst Gauß, die bisherigen Macher zogen sich mehr und mehr zurück. Herbert Wolf hatte sich einen Reitstall gekauft und musste sich nun ganz dem Aufbau desselben widmen, während Horst Gauß beruflich zu sehr engagiert war um den Verein allein zu leiten. Doch boxte Gauß noch für den CSC weiter und trainierte Schütze und seinen Sohn. Das Vereinsschiff geriet ins Schlingern. Auch die Zukunft des Südbahnhofes als Trainingsstätte war ungewiss, dem CSC sollte der Saal gekündigt werden. Dabei verfügte der Club über ein bombiges Kämpfer-Potential, denn Olaf Rausch entpuppte sich als hervorragender Trainer und produzierte einen Meister nach dem anderen. Bei den Hessenmeisterschaften scheiterte Jimmy Schmitz an Scheuermann. Danach ward er nie wieder gesehen. Dieter Schütze wurde wiederum Hessenmeister, während Ali Rahimi knapp scheiterte. Bei den Schülern wurde Hobby Gauß zum zweitenmal Hessenbester und Herbert Lampert wurde Jugendmeister. Dieter Schütze wurde zur Bundeswehr eingezogen und war seit dieser Zeit für die Nationalmannschaft gestorben. Im Mai boxte der CSC mit acht eigenen Boxern in Straubing, wo Olaf Rausch erneut durch k. o. gewann. Den Kampf des Morgens machte allerdings der 36-jährige Horst Gauß, der den amtierenden Bayernmeister schlug. Olaf Rausch brachte es fertig seine beiden Jungs, Heiko Rupprecht und Helmut Lampert zu dritten Plätzen bei den Deutschen Jugend und Juniorenmeisterschaften zu führen. Im Frühjahr betrat ein blasser, sehr krank aussehender junger Mann den Südbahnhof, es war Dieter Holm, der später einmal der "Größte" werden sollte. Und noch einer kam zum CSC. Peter Keller, der fortan eine große Stütze für den Club war. Im März verlor Rüdiger Schmidtke seinen erst vor wenigen Monaten gewonnenen Titel an John Conteh, den späteren Weltmeister. Im Frühjahr half auch Arpad Majay als Seniorentrainer beim CSC mit. Er war aus Ungarn gekommen und entpuppte sich als ausgezeichneter Trainer. Im August wurde in Erding geboxt und wieder startete der CSC fast nur mit eigenen Boxern. Die besten Kämpfe machten Rausch und Gauß. Im Herbst 1973 fand die erste und einzige Feier des CSC im großen Wartesaal des Südbahnhofes statt. Nicht vergleichbar mit der gemütlichen Atmosphäre in der alten Sportschule, in der Martin Maystraße, verloren sich 100 Vereinsmitglieder im großen ungemütlichen Saal. Im Herbst startete dann der Boxring Main, zu dem der CSC seine Boxer abgestellt hatte. Dadurch erlahmte der ganze Vereinsbetrieb für 1973. Dieter Schütze rzielte große Erfolge für den Boxring Main.

1974 - 1976 Stagnation auf der ganzen Linie. 1974 - 10-jähriges Jubiläum!

1974 meldete der CSC noch 99 Mitglieder an den Landessportbund. Der Rückgang war unverkennbar. Keine Aktivitäten, keiner wollte die Initiative ergreifen und das Vereinsruder übernehmen. Dafür hatte der CSC aber eine Menge Boxer. Wären seinerzeit nicht Ulf und Olaf Rausch gewesen, die die Fahne gerade noch so hochhielten, der CSC wäre wohl in Bedeutungslosigkeit versunken. Doch zunächst kamen die Hessenmeisterschaften. Horst Gauß nach seinem Comeback viel reifer und technisch versierter, bereitete sich mit Dieter Schütze auf die Hessenmeisterschaft vor. Beinahe wäre es zu einem Kuriosum gekommen, dass der Trainer gegen seinen Schützling hätte boxen müssen, doch Gauß scheiterte nach großem Kampf an seinem alten Widersacher Kissner aus Gelnhausen. Schütze rächte dann seinen Trainer und schlug Kissner im Endkampf. Erstmals wurde Dieter Holm Hessenmeister bei den Junioren, als er den Hanauer Wendler knapp niederhalten konnte. Bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen scheiterte Schütze dann um Entsetzen der vielen mitgereisten Fans an einem alten Mann namens Willich. Damit hatte keiner gerechnet. Schütze war eigentlich der Favorit gewesen, doch seit er bei der Bundeswehr war, sollte es einfach nicht mehr so richtig klappen. Der Verein schlitterte jetzt immer tiefer in die Krise. Schütze und Möllinger traten aus dem Verein aus. Schütze wollte Profi werden. Am 05.11.1974 wurde dem CSC der Südbahnhof gekündigt. Das war kein schönes Jubiläumsgeschenk, immerhin wurde der Club 10 Jahre alt. Die Jubiläumsveranstaltung wurde, vor ausverkaufter Halle gegen den TV Korbach, der Abend des Olaf Rausch, der Manni Jassmann, den späteren Deutschen Meister, knapp nach Punkten schlafen konnte. Aber auch Horst Gauß, Ali Rahimi und Gerd Homeier gewannen ihre Kämpfe. Nach dem Kampf wurde "Bei Hugo" in der Schweizerstraße mächtig gefeiert und alle nahmen sich vor, dass es 1975 besser gemacht werden sollte. Der CSC müsse wieder zu sich selber finden.

1975 - CSC macht den TV Korbach stark!

Doch es kam alles ganz anders und noch viel schlimmer für den CSC.1975 wurde wiederum ein Jahr der Stagnation. Die vielen CSC - Boxer boxten überall, nur nicht beim CSC. Bei den Hessenmeisterschaften gab es zunächst zwei Titel für den Club. Smarty holten seinen Titel im Federgewicht gegen den Hanauer Karakus, und der zurückgekehrte Dieter Schütze wurde natürlich wieder Meister im Halbschwergewicht. Dieter Holm scheiterte an Marant, wurde dabei aber sehr benachteiligt. Jetzt begann die Korbacher Zeit. Da sich beim CSC nichts tat, ergriff Ulf Rausch die Initiative und lieh die CSC Boxer an den TV Korbach aus. Korbach boxte seinerzeit in der 2. Liga und sorgte im Norden Hessens für Furore. Die Kreissporthalle in Korbach war fast bei jeder Veranstaltung mit 2000 Zuschauern ausverkauft, und Korbachs Macher Hillmann und Langerzik waren froh, dass der CSC sie unterstützte. Die großen Zeiten der Boxer Dieter Holm und Hubertus Einschütz begannen. Beide Jungs wurden in Korbach gefeiert. Olaf Rausch, nun CSC-Trainer, machte die Boxer also für Korbach fit. Die Situation wurde für den CSC immer unerträglicher. Der absolute Tiefpunkt war das Jahr 1976, über das gar keine Unterlagen existieren. Früher hatte Herbert Wolf jedes Dokument fein säuberlich gesammelt, doch nun gab es nichts mehr. Aktiv war lediglich Ulf Rausch, der die Boxer stets nach Korbach fuhr und dort wichtige Bundesliga-Erfahrungen sammelte, die später dem CSC zugute kommen sollten. Die Korbacher Staffel wurde dan auch noch durch die Frankfurter Schütze, Keller und Smart verstärkt, so dass CSC total am Boden lag.